Synästhesie   –   Potenzial einer neuen Dimension von Erfahrbarkeit


  Syn & Aisthesis

» Ein sensorisches Erlebnis, bei dem ein oder
mehrere Sinne miteinander verknüpft werden.«


Konzeption – Text – Buchgestaltung – Illustration







» Die Sinneswahrnehmungen zu den Zeitpunkten, da sie Sinneswahrnehmungen sind, sind alles, was wir direkt von der Außenwelt kennen. Doch gibt die Tatsache, dass sie alles sind, was wir direkt kennen, ein Recht zu der Annahme, dass sie auch lles sind, was es überhaupt gibt. «  – Bertrand Russell


Syn bedeutet zusammen. Aisthetis ist das Wahrnehmen, das Empfinden. Synästhesie steht demnach für ein Zusammenwahrnehmen der Dinge. In einem neurobiologischen Kontext ist die Kopplung zweier oder sogar mehrer unterschiedlicher Sinneseindrücke gemeint. Eine einzelne Sinnesreizung wird aufgrund der ungewöhnlichen Verbindung zwischen sensorischen Systemen des Gehirns zeitgleich mit einer zweiten sensorischen Empfindung wahrgenommen. Dabei entstehen die verschiedensten Formen von Synästhesie. Beispielsweise können Buchstaben und Wörter als zusätzliche Wahrnhemungsdimension auch in Farben gesehen werden. Bei dieser Form ruft jeder Buchstabe eine ganz eigene Farbe hervor. Für jeden zur Synästhesie fähigen Menschen entsteht deshalb auf einer subjektiven und ganz gesonderten Ebene eine neue Ordnung.











»Das Wort ist ein innerer Klang. Dieser innere Klang entspringt teilweise (vielleicht hauptsächlich) dem Gegenstand, welchem das Wort zum Namen dient. Wenn aber der Gegenstand nicht selbst gesehen wird, sondern nur sein Name gehört wird, so entsteht im Kopfe des Hörers die abstrakte Vorstellung, der dematerialisierte Gegenstand, welcher im „Herzen“ eine Vibration sofort hervorruft. So ist der grüne, gelbe, rote Baum auf der Wiese nur ein materieller Fall, eine zufällige materialisierte Form des Baumes, welchen wir in uns fühlen, wenn wir das Wort Baum hören. «  –  Wassily Kandinsky



» Wir sagen immer die Wahrheit, nur
nicht die ganze, denn die ganze zu sagen
ist unmöglich. « –  
Jaques Lacan












» Jede Wirklichkeit ist im unmittelbarsten Sinne die Konstruktion derer, die diese Wirklichkeit zu entdecken und erforschen glauben. « Oder auch: » Das vermeintlich Gefundene ist ein Erfundenes, dessen Erfinder sich des Aktes der Erfindung nicht bewusst ist, sondern sie als etwas von ihm Unab-hängiges zu entdecken vermeint und zur Grundlage seines „Wissens“ und auch seines Handelns macht. «  –  Heinz von Foerster





»Zu jedem Dingerscheinen einer jeden Wahrnehmungsphase gehört ein neuer Leerhorizont, ein neues System bestimmter Unbestimmtheit, ein neues System von Fortschrittstendenzen mit entsprechenden Möglichkeiten, in bestimmte geordnete Systeme möglicher Erscheinungen einzu-treten, möglicher Aspektverläufe mit untrennbar zugehörigen Horizonten, die in einstimmiger Sinnesdeckung denselben Gegenstand als sich immer neu bestimmenden zu wirklicher, erfüllender Gegebenheit bringen würden.«
Edmund Husserl


Mark